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Monday, 29.06.2015

Auf der Fähre nach Patras GRE

Auf dem weiteren Weg in den Süden fahren wir zwischen Korfu und dem Festland vorbei und die Fähre macht einen ersten Halt in Igoumenitsa (GRE) um einige Passagiere, Lastwagen und Motorräder auszuladen. Wir werden ein weiteres mal Zeuge von der Manövrierbakeit dieses riesigen Stahlkolosses und der geforderten Präzision von irgendjemandem auf der Kommandobrücke. Anschliessend geht es weiter in Richtung Süden, vorbei an den grossen Inseln Lefkada und Ithaki und verlassen dabei das Adriatische Meer um ins Jonische Meer zu gelangen.

Interessante Gespräche mit Passagieren
Mit unseren italienischen Motorradfreunden unterhalten wir uns glänzend. Natürlich nicht nur über die gemeinsame Vorliebe für das Motorradfahren sondern auch über die Arbeit zu Hause, unterschiedliche Kulturen und Sprachen sowie allgemeine Erfahrungen im Multinationalen Umfeld.

Bevor wir die Fähre verlassen werden wir durch ein älteres Ehepaar aus Frankreich auf unsere Ausrüstung angesprochen, wir sind bereits umgezogen und tragen die Motorradklamotten, was wir den so vor hätten? Unsere Reisepläne sind rasch erklärt, danach erfahren wir jedoch sehr viel über ihr bewegtes Leben und ihre Verbindung zu ihrem Reiseziel Griechenland.

Der Mann, 75 jährig, geboren in Griechenland, aufgewachsen in Marokko heute in Nizza wohnhaft und sein ganzes Leben in Frankreich verbracht, versteht seine eigenen Landsleute in Griechenland nicht. Sie jammern was das Zeug  hält. Er hat überhaupt kein Mitleid mit ihnen, denn sie sind nicht gewillt zur Arbeit zu gehen um ihren Lebensunterhalt zu verdienen sondern sehen die Verpflichtung im Staat, welcher für alles aufzukommen hat, damit man sich ein möglichst sorgenfreies Leben erfüllen kann. Ein Beispiel: wenn der Mann Beamter ist, wird die Ehefrau automatisch auch Beamtin. Sie geht jedoch nicht zur Arbeit und wird trotzdem vom Staat bezahlt. Die aktuelle Lage mit der Unterstützung durch die Europäische Gemeinschaft sieht er als absolut falsches Signal, den die jetzige Regierung ist alles andere als verantwortungsbewusst, vielmehr überheblich und realitätsfremd. Interessante Aussagen, welche sich nur allzu gut mit unseren eigenen Schlussfolgerungen decken. Wir werden sehen was ab dem 1. Juli 2015 mit Griechenland  geschehen wird.

Patras GRE – Preveza GRE

Nach dem Anlegen im Hafen von Patras GRE und dem erreichen des südlichsten Punktes unserer Reise, dürfen nun auch wir mit den Motorrädern die Fähre verlassen. Es ist glühend heiss, der Strassenbelag rutschig und der Verkehr in der Innenstadt alles andere als flüssig. Mit etwas Geduld und der Anpassung der Fahrweise an hiesige Verhältnisse, verlassen wir Patras in Richtung Norden. Ein erstes Highlight ist die grosse Brücke Rio-Andirrio, offiziell “Charilaos Trikoupis Bridge” genannt, welche aus den beiden Ortschaften Rio und Andirrio zusammengesetzt ist, die die Peloponnes Halbinsel mit dem nördlichen Festland verbindet. Die E55 ist gemäss Recherchen bei der Routenplanung die einzig passable Strassenvariante, zumindest für Motorräder, um einigermassen zügig voran zu kommen. Für die entlang des Meeres geführte Nebenstrasse haben wir keine Zeit, da ich davon ausgehe, dass nur 60 km/h gefahren werden kann.

20150629 Patras GRE - Preveza GREAuf der Fahrt in Richtung Preveza bilden sich im Osten über den Bergen Gewitterwolken und ein paar Regentropfen verirren sich auf der Frontscheibe unserer Motorräder, mehr wird es dann zum Glück nicht. Ab Amilfohia haben wir das Vergnügen die Küstenstrasse zu befahren, welche allerdings mit einigen Unebenheiten aufwartet, jedoch im Grossen und Ganzen eine recht passable Fahrt zulässt. Kurz vor Preveza fahren wir am Flughafen von Aktion (Agios Nikolaos) vorbei um danach in einem Unterwassertunnel, (Aktio N 38°56′38.42″ E 20°45′50.18″ – Preveza N 38°56′57.54″ E 20°44′46.87″) hindurch nach Preveza zu gelangen wo wir im Hotel DaLuz untergebracht sind.
Wir werden sehr zuvorkommend von einer charmanten Griechin begrüsst und zum Zimmer begleitet, welches sich im Erdgeschoss befindet wo wir unsere Maschinen gleich vor dem Zimmer parkieren können. Selbstverständlich wird auch gleich ein Glas griechischer Weisswein als Willkommensdrink auf der Terrasse des Zimmers serviert. Da die Anlage über einen Pool verfügt dauert es nur ein paar Minuten und wir geniessen die Sonne und die Ruhe in vollen Zügen.

Die Hotelanlage wurde durch einen Deutschen Hotelbesitzer erbaut, welcher über ein gebührendes Mass an Ästhetik und Qualität verfügt, berichtet uns der griechischer Kellner während dem Nachtessen in besten Deutsch. Damit erleben wir einen sehr kurzweiligen und informativen Abend mit hervorragendem Essen.

Statistik
Gestartet 1400 Patras GRE
Beendet 1645 Preveza GRE
Distanz 185 km
Temperatur 20°C – 28°C
Koordinate N 38° 58.337 E 20° 45.918
müM 0

Impressionen

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