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Sunday, 08.06.2014

Riva Valdobbia – Varallo – Omegna – Verbania – Cannobio – Sta Maria Maggiore (816) – Gondo (875)

Dekoration

Verschlafen, welche ein Schreck! Nein nicht wirklich, erstens haben wir Ferien und zweitens ist heute Sonntag. Nach dem ausgezeichneten Frühstück verabschieden wir uns von der Besitzerin, welche uns hier sehr gut betreut hat und freuen uns auf die bevorstehende Strecke von knapp 40 km nach Varallo. So stelle ich mir einen sonntäglichen Motorradausflug vor. Der Verkehr ist vor allem Tal einwärts, da die Gegend südlich des Monte-Rosa Gebietes geradezu zum Wandern oder Velofahren einlädt. Damit haben wir die rechte Fahrspur fast ausnahmslos für uns.
Damit wir in Varallo noch ein paar Fotos von Sacro Monte di Varallo knipsen können, machen wir da gleich ein kurze Kaffeepause. Dabei können wir den Einheimischen etwas zusehen und vor allem zuhören. Wir werden ungewollt Zeugen von zwei älteren Damen, welche sich laut gestikulierend unterhalten und mit grösster Wahrscheinlichkeit auch nicht böswillig sondern eben die italienische Art der Kommunikation.

Passo della Colma

Danach geht es weiter auf der SP78 über Omegna am Lago d’Orta, ein Geniesserabschnitt ohne Gleichen. Kurvenreich meist im Schatten gelegen ein wahrer Genuss. Dann wird und bleibt es einfach nur sommerlich warm und damit die einzige Lösung auf der Fahrt nach Verbania am Lago Maggiore, nicht stehen bleiben! Der Versuch in Cannobio ein Platz am See zu finden scheitert an den vielen Touristen und an den diversen Parkverbotszonen. Unsere Motorräder lassen wir voll bepackt nur ungern irgendwo unbeaufsichtigt stehen. Somit geht es gleich weiter in Richtung Santa Maria Maggiore in der Hoffnung, unterwegs ein nettes Grotto zu finden um etwas Flüssigkeit zu tanken und die Magennerven zu beruhigen.

Bereits nach kurzer Fahrt ins Val Cannobina finden wir das Grotto di Mater, ein schattiges und lauschiges Plätzchen weitab des Touristenstroms. Die einzige Störung, die italienischen Raser, welche nicht wissen wie schnell sie durch diese engen und unübersichtlichen Strassen, sowohl mit dem Motorrad als auch mit dem Auto fahren sollen. Egal, wir geniessen einen kleinen Imbiss im Schatten der Bäume um uns auf die bevorstehende Fahrt vorzubereiten.

Auf jeden Fall ist auf dieser Strecke bis Malsesco konzentrierte und bedachte Fahrweise angesagt. Teilweise ist die Strasse so eng, dass sich kaum zwei Motorräder kreuzen können, geschweige denn zwei Autos. In Val Vigozza, genauer gesagt in Malesco, sind wir durch die laufende Instandhaltung der Strasse gezwungene eine etwas unübliche Umfahrung zu nehmen. Mit unseren Motorrädern auf einer Schotterpiste zu fahren ist nicht das was wirklich Spass macht und wir dachten schon, wir hätten uns verfahren. Doch die gelben Schilder mit roter Aufschrift führen uns dann doch wieder zurück auf die SS631 in Richtung Domodossola und Sempione auf der SS337. Na ja, Motorradfahren heisst eben auch Abenteuer.

Stockalperturm, Gondo

Nördlich von Domodossola mündet die SS337 in die SS33, Nord-Süd Verbindung, und weiter ins Val Divedro wo wir langsam aber sicher wieder in Richtung der Schweizer-Grenze entgegen fahren. In Gondo ist es dann soweit, die Tafel mit der Aufschrift „Schweiz“ begrüsst uns in unserer Heimat. Damit verbunden ist natürlich die Hoffnung, nun etwas zivilisierteren Verkehrsteilnehmern zu begegnen, als dies in den letzten drei Tage bei unserem südlichen Nachbarn der Fall gewesen ist.

Wir übernachten gleich an der Grenze im Hotel Stockalperturm und können damit auch noch etwas Sonne geniessen ohne die wärmenden Klamotten.

Statistik
Gestartet 0945
Varallo 1030
Verbania 1210
Grotto al Mater 1300
Beendet 1600 Gondo CHE
Distanz 170 km
Tiefster Punkt 210 mum
Höchster Punkt 1395 müM
Temperatur 10°C – 26°C
Koordinate 46°11’46“N 8°8’22“
müM 875

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