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Friday, 26.08.2016

Mayrhofen – Hahntennjoch 1’894 – Hochtannbergpass 1’675 – Warth – Opfikon

mayrhofen-opfikon-2016-01Auf dem direktesten Weg nach Hause zu fahren wäre heute wohl ein Sünde! Das Zillertal in Richtung Norden kurz nach 0900 Uhr geht nicht so zügig voran wie gedacht. Lastwagen, Busse, Autos (langsame) und eine Strecke, welche das Überholen eher schwierig macht, stellen unsere Geduld auf die Probe.
Hat man die Inntal Autobahn A12 bei Jenbach dann endlich erreicht, ist man mit der IG-L konfrontiert, welche seit November 2014 durchgesetzt hat, dass auf dieser Autobahn des österreichischen Bundeslandes Tirol nach dem Immissionsschutzgesetz Luft (IG-L) maximal Tempo 100 gefahren werden darf. Übrigens sind die Bussen auf dieser Tempo limitierten Autobahn ebenfalls höher als auf dem restlichen Strassennetz, ist doch logisch.

 Information von www.tirol.gv.at

Das Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L), in dem insbesondere EU Richtlinien im Bereich der Luftreinhaltung umgesetzt sind, verfolgt als wesentliche Ziele den dauerhaften Schutz vor schädlichen und unzumutbar belästigenden Luftschadstoffen sowie die vorsorgliche Verringerung der Immission von Luftschadstoffen. Die Belastung durch Luftschadstoffe wird in Tirol ständig gemessen. Dabei werden insbesondere im Bereich der A 12 Inntal Autobahn und der A 13 Brenner Autobahn seit Jahren Grenzwertüberschreitungen beim Luftschadstoff Stickstoffdioxid (NO2) festgestellt.

Die Untersuchungen haben ergeben, dass Ursache für diese Überschreitungen größtenteils der Autobahnverkehr ist. Im Jahr 2012 haben der Schwere Güterverkehr und der Pkw-Verkehr jeweils knapp 40% zu den verkehrsbedingten NOx-Emissionen an der hauptbelasteten Messstelle Vomp/Raststätte A 12 beigetragen. Der Emissionsbeitrag der als Lieferwagen gezählten Fahrzeuge hat knapp 20% betragen, der Rest entfiel auf Busse und Motorräder. Aufgrund dieser Verursachersituation sind zur Erreichung der nationalen und unionsrechtlichen Luftqualitätsziele vornehmlich Maßnahmen im Verkehrsbereich zu setzen. Es wurden daher diverse Verkehrsbeschränkungen (IG-L – Fahrverbote, IG-L – Geschwindigkeitsbeschränkung) verordnet.

Noch ein paar Pässe und Kehren

Bei Telfs verlassen wir die A12 um über die Miemingerstrasse B189 nach Imst zu gelangen wo es rechts auf der L246 wieder in die Berge geht. Das Hahntennjoch 1’894 müM verbindet auf 29 kurvenreichen Kilometern das Obere Inntal mit dem Tiroler Lechtal. Die Strecke wird laufend ausgebaut und damit kann die zum teil Enge Strasse dennoch ziemlich zügig befahren werden. Nicht zuletzt sind die 15% Steigung auf der Ost-Seite eine Herausforderung, allerdings mit genug PS spielend zu meistern. Wie viele andere Pässe ist auch dieser bevorzugt an Wochentagen zu befahren ein Hochgenuss. (Wohnwagen Verbot)

Auf der Lechtalstrasse B198 fahren wir unserem langjährigen Skigebiet und Wellness Destination entgegen um im Wartherhof einen kleinen Imbiss zu geniessen. Teilweise ist im Hotel immer noch das selbe Servierpersonal tätig, welches uns jedesmal herzlich begrüsst.
Dann wird es definitiv Zeit die letzte Etappe auf unserer MC Tour anzutreten. Übers Bödele nach Dornbirn und auf Umwegen auf die Autobahn bei Höchst, statt bei Au/Lustenau, weil die Zollstelle geschlossen, da die Zufahrt erneuert wird und wir dies erst bei der Ausfahrt Dornbirn erfahren, geht es mühsam auf der Hauptstrasse bis nach Höchst. Dann wird es höchste Eisenbahn, auf der A13 in Richtung Zürich zu fahren. In diesem hochsommerlichen Badewetter ist trotz Fahrtwind schwitzen angesagt. Trotzdem geniesse wir die letzten km und freuen uns nach 1’640 km auf der Strasse nun ohne Zwischenfälle und mit vielen Eindrücken wieder zu Hause zu sein.

Allgemeine Themen

Passtafeln

Schon mehrmals ist mir die Unart aufgefallen, welche offensichtlich diverse Erdenbürger / Reisende immer wieder dazu bewegt, die Tafeln mit den Höhenangaben auf den Alpenpässen mit irgendwelchen Klebern / Sticker zu verunstalten. Die Beobachtung, dass diverse Verkehrsteilnehmer gerne diese Tafeln als Andenken Fotografieren, mag es ebenso nervig sein, wenn vor lauter Kleber die Beschriftung kaum mehr lesbar ist. Ich denke über eine Initiative nach, die Tafeln auszutauschen oder zu säubern, und Verfehlungen direkt vor Ort zu büssen.

Vignette / Maut / Gebühren

“Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen.” Diese Aussage aus dem Gedicht “Urians Reise um die Welt” aus dem Jahr 1786 von Matthias Claudius wird sehr oft zitiert, bei Ferienerlebnisse jeglicher Art.
Selbstverständlich ist die Autobahn-Vignette in der Schweiz immer wieder ein Thema. Eidgenossen, genervte Touristen, Feriengäste oder Politiker, alle diskutieren sie das Thema auf ihre Art und aus unterschiedlichen Standpunkten. Die Eidgenossen haben sich daran gewöhnt, jedes Jahr CHF 40.00 für den kleinen Kleber zu berappen, damit ist das Geschäft für ein Jahr erledigt und man hat freie Fahrt auf Autobahnen und Tunnels in der ganzen Schweiz.
Anders sieht es hingegen im Ausland aus. Ich werde hier keine wissenschaftliche Abhandlung niederschreiben, sondern lediglich die gesammelten Eindrücke der vergangenen Sommerferien etwas kommentieren.

Italien

Verschiedene private Firmen sorgen in Italien für die korrekte Beratung für die Benützung der Autobahnen. Vorweg, das eine Stück von 150 km auf der A2 in Richtung Udine bis Pontebba hat mich EUR 11.20 pro Motorrad gekostet. Da wir so oder so nicht vor hatten allzu viele Autobahnkilometer zu fahren, hatten wir in den Vorbereitungen darauf verzichtet, irgendeine Karte (zB VIACARD) zu besorgen.

– Nützliche Internet Links ITA
– https://tolltickets.com/country/europe/europe.aspx?lang=de-DE&mnu=c
– www.autostrade.it
– https://tolltickets.com
– http://www.reise-nach-italien.de/entfernungen.html
– https://www.tcs.ch/de/camping-reisen/reiseinfos/fahrkosten-und-gebuehren/viacard.php

Österreich

Bei unserem östlichen Nachbarn sieht die Angelegenheit etwas anders aus. Hier ist das anbringen einer Vignette (Pickerl) zur Benutzung der Autobahn erforderlich. Hat man für dieses am Auto reichlich Platz, ist wie immer selbst an grossen Motorrädern dieser nicht unendlich vorhanden. Das Pickerl ist in den Varianten 10 Tage, 2 Monate oder 1 Jahr erhältlich und kann an diversen Autobahnraststätten in der Schweiz oder beim TCS bezogen werden.
Neben der allgemeine Vignette zur Befahrung der Autobahnen gibt es noch diverse Streckenabschnitte mit Tunnels bei welchen eine zusätzliche gebühr eingefordert wird:
– Maut- und vignettenpflichtige Strassen 2016
– A9 – Pyhrn Autobahn: Bosrucktunnel
– A9 – Pyhrn Autobahn: Gleinalmtunnel
– A10 – Tauern Autobahn: Tauern- u. Katschbergtunnel
– A11 – Karawanken Autobahn: Karawankentunnel
– A13 – Brenner Autobahn: Gesamte Strecke
– A13 – Brenner Autobahn: Abfahrt Stubai
– S16 – Arlberg Schnellstraße: Arlberg Straßentunnel

In Sachen Bussen lassen sich die Österreicher nicht mit sich spassen, sind sie doch für Ihre Gastfreudschaft und ihren Humor ganz generell bekannt, ist in dieser Angelegenheit null Spielraum vorhanden.

Kleine Episode am Rande

Nach einem Besuch im Pitztal 2015 hatten wir nach sechs (6) Monaten eine Busse zugestellt erhalten, weil die Vignette am unteren linken Rand nicht korrekt aufgeklebt war! Unmissverständlich wurde uns klar gemacht, dass jegliche Verzögerung der Überweisung oder das Anfordern von Beweismaterial zu weiteren Kosten bis zu EUR 2’000 zur Folge hätte.

– Nützliche Internet Links AUT:
– https://tolltickets.com/country/europe/europe.aspx?lang=de-DE&mnu=c
– https://www.tolltickets.com/country/austria/vignette.aspx
– http://www.asfinag.at

Statistik

  • Start Mayrhofen im Zillertal 0845 / 9’908 km
  • Ziel Opfikon 1620 / 10’290 km
  • Distanz 382 km
  • Höchster Punkt 1’894 müM
  • Tiefster Punkt 380 müM
  • Temperatur 15° – 30° C